Exkursion nach Vrees – zur Nachahmung empfohlen!

Delegation von Interessierten aus Moisburg besucht das Modellprojekt „Altwerden in Vrees“

Beeindruckt von dem „Vorzeigedorf zum Altwerden“ waren alle, die sich am Samstag in der Früh aufgemacht hatten, um ins Emsland zu reisen.

Lebenswert und ohne Einschränkungen älter werden – ein Wunsch, der auch die Menschen im emsländischen Vrees dazu gebracht hat, sich bereits 2009 auf demografische und gesellschaftliche Veränderungen vorzubereiten. Was mit dem Arbeitskreis der Gemeinde Vrees „Altwerden in Vrees“ begann, gilt heute als Modellprojekt und Vorzeigedorf in Sachen Älterwerden. 

  14 Interessierte aus Moisburg und die beiden Planerinnen in Vrees vor dem Bürgerhaus (rechts BM Kleene)

Bürgermeister Heribert Kleene hat in 2 Stunden anschaulich vermittelt, was in den letzten 15 Jahren entstanden ist: Ein Bürgerhaus mit Aktivstelle, Büro der Kümmererin, Schaltzentrale für die dorfeigene Plattform „KomPlatt“ und dem Gemeindebüro, aber auch Tagespflege, Ratssaal und Spielkreis. Ein multifunktionales Zentrum der Dorfgemeinschaft und gleich nebenan altengerechte Wohnungen und ein Pflegehaus. Vrees hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bedürfnisse der Älteren in das Zusammenleben zu integrieren: Ein Ort zum Altwerden mitten im Dorf, viel Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und smarte, altersgerechte Technik machen es möglich. Ein zweites Pflegehaus mit Angeboten zur Tages- und Kurzzeitpflege ist in Planung.

Gleichzeitig arbeitet das ganze Dorf mit: 40 Vereine und Organisationen stärken die Dorfgemeinschaft mit ihrem Engagement. Sie machen Angebote für Alt und Jung, bringen die Menschen zusammen und schätzen die Qualitäten, die ein Leben in Vrees für alle hat.

Vrees: ein Modelldorf für gutes Altern 

Der Blick von oben auf das neue Vreeser Dorfzentrum lässt die Vielfalt an Angeboten erahnen

Quelle: https://www1.wdr.de/kugelzwei/gamechanger/altern-rentner-pflege-100.html

Bei einem Rundgang durch das Dorf, zeigte Alwin Wessels, das „Mädchen für alles“ in Vrees, wie er sich selber augenzwinkernd nennt, der ganzen Gruppe das Vorzeigedorf. 

Eine Bewohnerin erläuterte persönlich die Vorzüge des altengerechten Wohnens in einem kleinen Haus mit smarter Technologie und in guter Nachbarschaft.

Eine fast 100-jährige Bewohnerin vermittelte die Vorzüge eines Lebensabends in der ambulant betreuten Pflegewohngemeinschaft gleich nebenan. 

Alle schwärmen vom Vreeser SOFA, dem Bürgerbus, der die älteren Menschen zum Einkaufen, zu Bekannten oder auch in die Stadt bringt und wieder abholt. Bewegung im Alter ist ein weiteres Steckenpferd der Vreeser Bevölkerung. Die neue Sporthalle hat einen Gymnastikraum, um Seniorengruppen betreuen zu können, hinter dem Bürgerhaus ist ein Parcours mit altengerechten Bewegungsangeboten entstanden. Außerdem sind gemeinsame Spaziergänge im Dorf der 1000 Eichen sehr beliebt.

Alles auch nachzusehen In einem kompakten, achtminütigen Film: https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/markt/kugelzwei-ein-dorf-in-dem-man-gerne-alt-wird-100.html

Fünf altersgerechte Smarthomes in guter Nachbarschaft     Das Pflegehaus mit 12 Appartements

Sozialer Fahrdienst mit dem E-Bus                                   Bewegungsparcours für alle Generationen (Fotos: Dirk Wirries)

Ein großer Dank gilt Herrn Bürgermeister Kleene, Herrn Alwin Wessels und Frau Ina Werrelmann für einen gelungenen Ausflug, tolle Eindrücke und viel Information.

Auch andere Dörfer und ländliche Gemeinden machen sich auf, um sich mit dem Leben im Alter auf dem Land zu beschäftigen und suchen nach guten Möglichkeiten, sich darauf vorzubereiten.

Ein Ortstermin in Ottenstein im LK Holzminden steht noch auf dem Programm, aber auch ganz in der Nähe sind innovative Konzepte umgesetzt worden, wie z.B. der Königshof in Harsefeld.